Samstag, 19. Januar 2013

Pyjama-Party



Anlässlich des neuen Buches von Gabriella Engelmann und Jakob M. Leonhardt "Pyjama um halb 4", hatten Mandy und ich die Ehre die zwei Autoren getrennt voneinander zu befragen und euch nun die Antworten präsentieren zu dürfen. Bei den Fragen geht es diesmal nicht um die Autoren sondern um die aussergewöhnliche Entstehung dieses Buches.

Bevor nun die wirklich witzigen Antworten der zwei Autoren kommen bekommt ihr 
vorab ein paar Informationen zu dem Buch 


 Rückentext (laut Amazon):

Lulu macht sich bei Facebook auf die Suche nach dem Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Sie findet … einen anderen, mit dem sie von nun an jeden Tag chattet. Sie erzählen sich Dinge, die sie sonst niemandem erzählen würden. Dinge, die unter normalen Umständen unausgesprochen bleiben. Und plötzlich entstehen Gefühle, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.

Arena-Verlag
Broschiert
240 Seiten
von 12 - 15 Jahren 
12,99 Euro





Gabriella Engelmanns / Jakob M. Leonhardt 

1. Wer hatte die Idee und wie ist er darauf gekommen?


Die ursprüngliche Idee kam von mir. Ich habe schon seit langem davon geträumt, etwas in dieser Art mit einem Kollegen zu schreiben. Erst war´s in Gedanken ein Briefroman, dann ein E-Mail-Roman und im Zuge der Zeit wurde es dann schließlich Facebook. Natürlich habe ich auf den passenden Moment und den perfekten Schreibpartner gewartet. Vor ca. drei Jahren hat ihn mir dann das Schicksal netterweise in die Arme getrieben ;-)


Der erste Funke, der das Buch inspiriert hat, kam von Gabriella. Aber ich war schnell genauso von der Idee begeistert wie sie. Und dann haben wir uns gemeinsam daran gemacht, die Geschichte zu entwickeln.

2. Wieso ausgerechnet ihr 2?


Ich sag´s ja, das war Schicksal, Fügung, Karma – oder alles zusammen ;-).


Weil wir einfach die Idealbesetzung für diese Story sind – ein Dreamteam :-). Aber Spaß beiseite, Gabriella und ich kennen uns schon lange, weil wir Autorenkollegen sind. Und die Idee, einfach einmal ein Buch gemeinsam zu machen, gab es daher auch schon eine ganze Weile ...


3. Wie sah die Zusammenarbeit aus? Wer hat wen geschrieben?


Natürlich war klar, dass ich Lulu schreibe und Jakob den Ben.
Unklar waren hingegen die berühmtem W-Fragen: Wie, wo und wann.
Zum Plotten haben wir uns im Café getroffen, doch dann stand ganz schnell die Frage der technischen Umsetzung im Raum. Da mein lieber Kollege im Gegensatz zu mir in diesen Dingen hochbegabt ist (Als Sounddesigner sollte man das auch), ist es ihm gelungen ein Dokument zu erstellen, auf das wir zur selben Zeit Zugriff hatten.
Das führte dann dazu, dass ich an meinem Schreibtisch saß und sah, wie der Cursor übers Papier hüpfte und wie von Geisterhand geführt lustige Sachen schrieb. Wenn Jakob ganz gemein war, hat er auch Dinge von mir wieder gelöscht ;-).

Weil wir immer auf den Text des anderen warten mussten, haben wir uns beide derweil kleine „Nebenbeschäftigungen“ gesucht, ich hab zum Beispiel in dieser Zeit gebügelt. Mein Brett war so aufgestellt, dass ich auf meinen Monitor schauen konnte. Sobald ich sah, dass Jakob mit dem Schreiben fertig war, habe ich mich dann ans Werk gemacht.
Was ER in dieser Zeit getan hat, bleibt auf immer ein großes Geheimnis. Ich vermute mal, er hat Sencha-Tee gekocht und dabei Coldplay gehört, wie es in seiner beeindruckenden Vita steht ;-)
Leider hat meine Bügelleidenschaft seither arg nachgelassen, aber das ist ein anderes Thema.


Wir haben verschiedene Modelle der Zusammenarbeit ausprobiert. Am Ende haben wir festgestellt, dass es am einfachsten ist, wenn wir uns an einem Tisch gegenübersitzen.

Wir haben dann beide abwechselnd an einem gemeinsamen Dokument gearbeitet, auf das wir gleichzeitig per Internet zugreifen konnten.

Die Aufteilung war von Anfang an klar: Gabriella hat Lulu Rocket geschrieben, und ich Ben Schumann.


4. Gab es auch mal Differenzen beim Schreiben?


Nö, nö, lief alles super! ;-)
Nein, im Ernst: die größte Herausforderung bestand darin, herauszufinden, wie wir beide am besten zusammenarbeiten können. Die Sache mit dem „Zaubercursor“ hatte nämlich einen Haken: Wir waren so beschäftigt damit, zu versuchen, uns in Sachen Witzigkeit zu übertrumpfen, dass wir dabei ein bisschen die Handlung aus den Augen verloren haben.
Also haben wir alles wieder auf „Null“ gesetzt und von da an gemeinsam in einem Café geschrieben. Dort haben wir einen Monat lang quasi „gelebt“, sehr zum Amüsement des Personals, das mit uns mitfieberte und uns manchmal sogar mit Wodka auf die Beine helfen wollte. Wir sind dann aber doch standhaft bei Kaffee und Wasser geblieben.
In dieser Zeit haben wir alles auf der emotionalen Skala durchlaufen, was es so gibt: Wir haben gelacht, geweint, haben uns gezofft, wieder vertragen, sind vor Bewunderung für den anderen auf die Knie gegangen und haben uns am Ende versichert, dass wir gern wieder zusammenarbeiten würden. Und weiter Freunde bleiben :-)


In erster Linie hatten wir ungeheuer viel Spaß beim Verfassen des Buches. Und es war für uns beide eine ganz neue Erfahrung, unsere Kreativität zu teilen. Oft war mir gar nicht mehr klar, wer da jetzt eigentlich schreibt – Gabriella Engelmann oder Lulu Rocket ...

Aber klar, es gab auch Momente, in den wir nicht einer Meinung waren. Aber von „Differenzen“ würde ich nicht sprechen. Wir haben oft über Dinge und Handlungsverläufe diskutiert. Das war spannend und eine große Chance, besser zu verstehen, wir ein anderer Autor eigentlich arbeitet.

5. Werdet ihr in Zukunft nochmal miteinander arbeiten? (Teil 2)
 

Aber hallo! Sobald es unsere Zeit erlaubt, werden wir uns wieder an die Tastatur setzen, Ideen dazu gibt es schon einige. Wenn die Frage aber auf eine Fortsetzung des „Pyjamas“ zielt, so kann ich dahinter nur ein großes Fragezeichen setzen.
Jetzt freuen wir uns erst einmal auf den Erscheinungstermin des Buches und auf die Leipziger Buchmesse, auf der wir anlässlich unserer Lesung eine große Pyjama-Party starten werden.


Das hoffe ich sehr! Die Arbeit an dem Projekt war großartig. Im Laufe der Wochen haben wir viele Ideen gehabt, aus denen wir einige weitere gemeinsame Bücher machen könnten. Und in eine dieser Ideen haben wir uns beide schon richtig verliebt ... aber mehr möchte ich noch nicht verraten.


Zusätzlich zu diesem Blog-Beitrag wird es demnächst auch noch ein ganz tolles Video geben, welches hier verlinkt wird und natürlich bei Mandy und bei mir veröffentlicht wird. 

Ich hoffe ihr hattet Spaß an diesem Beitrag und hinterlasst uns einen Kommentar :-)

Julia & Mandy 







4 Kommentare:

  1. Das ist ja mal ein außergewöhnliches Interview. Aber ich finde es total interessant.

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    1. ja auch ich muss sagen,das dass wirklich mal ein sehr aussergewöhnliches Interview ist!

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    2. Das war unsere Absicht :-) Von Frau Engelmann gibt es eben schon zigtausend Interviews, deswegen wollten wir mal etwas anderes, besonderes machen :-)
      Liebe Grüße
      Julia

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  2. Freut mich das dir das Interview gefällt :-)
    Ganz lliebe Grüße
    Julia

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